Kirchenkonzert mit Volker Heißmann und der Pavel Sandorf Band
Bericht im Weißenburger Tagblatt am 10.03.2020
Beste Unterhaltung mit christlicher Haltung
Beim Konzert in der voll besetzten Ellinger St.-Georgs-Kirche zeigte sich Volker Heissmann als hervorragender Sänger, begnadeter Entertainer und vor allem als bekennender Christ. Die gut 350 Besucher feierten den Auftritt des Multikönners mit stehendem Beifall und der Lions-Club freute sich über einen rundum gelungenen Abend.ELLINGEN. Volker Heißmann in der Kirche. „Derf der des?“, fragt der bekannte fränkische Komödiant zu Beginn seines Konzerts in der mit gut 350 Besuchern voll besetzten Ellinger St.-Georgs-Kirche. Ja, er darf, denn man wird nur wenige Künstler finden, deren Lebensgeschichte so eng und tief mit dem christlichen Glauben und der Kirche verbunden ist wie die von Volker Heißmann.
Bei seinem Namen fallen den meisten zuerst die Auftritte beim Veitshöchheimer Fasching, die Fürther Comödie oder seine Paraderolle als Mariechen an der Seite von Waltraud alias Martin Rassau ein. Doch Heißmann, ist auch ein hervorragender Sänger, der sein Können unter anderem an der Nürnberger Staatsoper sowie in vielen Konzerten unter Beweis stellt. Ein echter Multikünstler, der nebenbei auch noch Vizepräsident der SpVgg Greuther Fürth ist.
„Introitus Interruptus“ ist der schöne Titel für sein Kirchenkonzert, mit dem Heißmann nun auf Einladung des Lions-Club Weißenburg in der katholischen Stadtpfarrkirche in Ellingen Station machte, sein Publikum dabei hellauf begeisterte und am Ende zusammen mit seinen glänzenden Musikern Pavel Sandorf (Blasinstrumente), Stefan Porzner (E-Piano), Udo Schwendler (Bass) und Thorsten Seidel (Schlagzeug) stehenden Beifall erhielt.
Beste Unterhaltung mit viel Haltung kann man das Ganze überschreiben, wobei die Haltung vor allem christlicher Natur ist. „Ohne die Kirche und ohne den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus wäre ich nicht so, wie Sie mich kennen“, stellte Volker Heißmann gleich nach seinem beeindruckenden Auftakt mit dem Lied „Kumbaya My Lord“ fest. In gewohnt witziger Art erzählte er von seinem Weg zum Komiker und vom Aufwachsen in der Fürther St.-Pauls-Gemeinde. Kinderchor, Flötengruppe, Posaunenchor, Jungschar, Aushilfsmesner – kaum etwas hat Heißmann ausgelassen.Auch nicht die Rolle der Maria beim Krippenspiel. Weil der Stimmbruch recht spät kam, spielte er noch mit 15 Jahren diesen Part und hatte den achtjährigen Josef im Schlepptau. Und mit der Maria war offenbar auch der Weg zum Mariechen vorgezeichnet. Klar, dass er bei solchen und vielen weiteren Anekdoten die Lacher auf seiner Seite hatte. Genauso aber sorgte er für nachdenkliche Momente, als er von der Trauer um seinen verstorbenen Vater erzählte.
„Lieder, Lachen, Lobgesang“ ist für Volker Heißmann der Untertitel seines sehr persönlichen Abends. Und dieser Mix ist zugleich das Erfolgsrezept. Bei der Liedauswahl des begnadeten Entertainers reicht die Bandbreite von Evergreens wie „When i fall in love“ oder „Hallelujah“ über Musical-Klassiker („Ich gehör nur mir“, „Somewhere“) und Udo-Jürgens-Hits („Was wichtig ist“, „Ich würd‘ es wieder tun“) bis hin zu einem Gospel-Medley und Kirchenliedern. „Von guten Mächten treu und still umgeben“ ist eines davon und spielt eine besondere Rolle im Leben von Volker Heißmann. Beim instrumentalen Zwischenspiel des Bonhoeffer-Liedes bestaunte er den Altar der „wunderschönen Georgskirche“, und es schien fast so, als würde er ein kleines Gebet sprechen.
Das Lokalkolorit kommt in „Ölling“ nicht zu kurz. Da Heißmann schon um die Mittagszeit ankam, nutzte er die Gelegenheit, um endlich das Deutschordensschloss kennenzulernen. Noch am Abend schwärmte er von der Führung durch Helmut Bittner und vom herrlichen Schloss. Auch der anschließende Café-Besuch wird Heißmann in Erinnerung bleiben. Natürlich wurde er erkannt. Auf die Frage, ob er zum Konzert in die Kirche kommen werde, beschied ihm allerdings ein Gast, dass er sich ein solches „Gschmarri“ nicht anhören werde . . .
Helmut Bittner hingegen war unter den Besuchern, genauso wie das Ellinger Fürstenpaar Katalin und Carl Christian von Wrede sowie die beiden Geistlichen Dr. Thomas Stübinger und Roland Knöll. Stadtpfarrer und Domvikar Stübinger hatte den Abend mit seiner virtuosen Orgelkunst eröffnet. Und beide Pfarrer spendeten auf Heißmanns Wunsch einen abschließenden Segen, für den sie sogar Applaus erhielten, was Heißmann besonders bemerkenswert fand.
Den besonderen ökumenischen Geist in Ellingen stellte auch Lions-Präsident und Konzert-Initiator Alexander Höhn heraus. Er zeigte sich begeistert von dem wunderbaren Konzertabend und sprach damit wohl allen Besuchern aus dem Herzen. Höhn machte darauf aufmerksam, dass der Lions-Club Spenden und einen Teil der Einnahmen für ein kulturelles Projekt, nämlich den Römerofen in Weißenburg, zur Verfügung stellen werde. Als kleines Geschenk überreichte Höhn zusammen mit der Fürstin jeweils einen Vierer-Pack Josefi-Bock an Heißmann und dessen vier Musiker.Ehe sie sich mit der Sinatra-Hymne „My Way“ (in deutscher Version) und Gänsehaut-Stimmung verabschiedeten, gab der gelernte Hotelkaufmann Volker Heißmann noch den Hinweis auf den Verkauf von CDs am Ausgang und fügte in seiner verschmitzten Art eine viel belachte Pointe an: „Es gibt auch Kassetten – für die Stopferhamer“.
Bericht und Fotos: UWE MÜHLING, WT