Obstwiese 16.11.2002
Nach anfänglichen, stark emotional geführten Diskussionen wurde das vom derzeitigen Präsidenten, Karl Heinz Schork, angestoßene Projekt Streuobstwiese auf den 16.November 2002 terminiert. Unser Präsident hatte die Wege geebnet und ein geeignetes Wiesengrundstück ausgesucht, sowie die Verhandlungen mit der Stadt Weißenburg geführt. Insbesondere Oberbürgermeister Herr Reinhard Schwirzer begleitete das Projekt von Anfang an positiv. Grundgedanke der Aktion entsprechend der öffentlichen Diskussion zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit war, ein dauerhaftes und sichtbares Zeichen durch eigenes Hand anlegen möglichst jedes Einzelnen zu setzen, ohne dafür direkten finanziellen Nutzen zu erwarten. In diesem Sinne war deshalb die Auswahl seltener, vom Aussterben bedrohter heimischer Obst(baum)sorten, vom Landschaftspflegeverband beratend unterstützt, zentraler Leitgedanke. Dem glücklichen Umstand, dass unser Pastpräsident Fachmann und Inhaber einer ortsansässigen Baumschule ist, verdanken wir die Auswahl-Liste und prompte Anlieferung von geeigneten, dem Standort entsprechenden Jungpflanzen, wie Äpfel, Birnen, Kirschen, Zwetschgen und Renekloden.“
Bange Tage mit starken Regenfällen ließen uns nur die Hoffnung, dass es vielleicht am Samstag, dem 16.11. aufhören möge zu regnen, denn noch am Mittwoch lief Zentimeter hoch das Wasser über „unsere“ Wiese am Hang des Kühlebachgrundes bei Dettenheim. In dieser Hoffnung organisierten wir die Pflanzaktion für 15.00 Uhr: Wohl die Hauptlast trug unser LF Karlgeorg König mit seinen Mitarbeitern: Termingerechte Bereitstellung des Pflanzgutes, der notwendigen Stützpfähle und der Schutzmaßnahmen gegen Wildverbiss. Er sorgte auch für entsprechendes Werkzeug und letztendlich für die Bereitstellung von Gießwasser mit einem eigens dafür angefahrenen Tankfahrzeug, incl. notwendigem Schlauchsystem. Die Damen und auch die Kinder unserer Mitglieder, z.B. Katharina als ‚madame de service’, sorgten für die adäquate Versorgung mit Kaffee/Kakao+!/diversen Kuchen/ -kurzum, jeder wollte das Seine beitragen, um die eigentliche Pflanzaktion, trotz der notwendigerweise -für den einen oder anderen ungewohnten- körperlichen Betätigung zu einem angenehmen Ereignis werden zu lassen oder wenigstens für geeignete Notfalltropfen zu sorgen.
Wer exakt um 15.00 Uhr angekommen wäre, wäre (fast) schon zu spät dran gewesen, denn der Regen ging am Freitag in sehr dichte Bewölkung über und man musste davon ausgehen, dass es jeden Augenblick wieder zu regnen beginnen würde. So waren die meisten schon erheblich vor der Zeit am vereinbarten Ort und machten sich zu schaffen. So konnte der Präsident pünktlich zur vereinbarten Zeit 20 der 28 (acht entschuldigt wegen anderweitiger Terminverpflichtungen) Unterstützer der Obst- baum-Pflanzaktion begrüßen und seiner Freude Ausdruck geben, dass die Idee eine Streuobstwiese anzulegen, einen so großen Anklang fand. Mit einem großen Dankeschön übergab er das Wort an den Fachmann, LF Karlgeorg König, der mit prägnanten Worten, begleitet von der Tat, den Pflanzschnitt für Obstgehölze erläuterte. Er übergab dann jedem LF./ neuen Baumbesitzer „seinen“ Baum, wie er ihn sich ausgesucht hatte, pflanzfertig mit Wurzel- und Kronenschnitt. Mit gegenseitiger Unterstützung wurden die Pflanzlöcher gegraben – eine sumpfige (!) Angelegenheit – und der immer gegenwärtigen Hilfe der beiden Mitarbeiter der Baumschule König sicher, fand jeder einen Platz für seinen Baum, denn bereits am Vortag waren bei strömendem Regen alle Pflanzstellen vom Präsidenten, Karl Heinz Schork, und Herrn Fackler vom Landschaftspflegeverband exakt eingemessen und mit einem Pflock markiert worden. Innerhalb von weniger als einer Stunde hatte jeder seinen Baum – und waren auch die für die entschuldigten LFe und der für Gertrud Sigwart und für unseren Senior, LF Prof. Heinrich W. Mangold – gepflanzt.
Eine tolle Gemeinschaftsleistung! Dies brachte auch der Präsident zum Ausdruck, als er kurz nach 16.00 Uhr die Aktion für beendet erklären konnte und zum „Nachgießen“ nach Graben in die Gaststätte Karlsgraben aufforderte. Während wir dort im Trockenen saßen, öffnete der Himmel wieder seine Schleusen und sorgte für ausreichend Nass für unsere Pflanzen. Wir träumten derweil schon von kommenden Treffen…Picknicks auf ‚unserer’ Wiese unter unseren blühenden Bäumen.
Ferdinand Hausen
Sekretär